Schule und SozPäd

18
Dez
2009

märchenstunde

Wie alle Schüler und Lehrer in dieser Zeit ist meine Erzieherklasse gestresst. Klassenarbeiten, Hausaufgaben, Bewertungsbesuche in der Praxis. Dazu ihr Ehrgeiz, möglichst gut zu sein.

Und nun ist das Thema Märchen dran. Ein schwieriges Thema, das viel Konzentration braucht, da ich Bettelheim mit Ihnen lesen will.
Um ein bisschen Neugier und Motivation reinzukriegen hatte ich einen besonderen Einstieg geplant. Kittelschürze, Omabrille, Kopftuch, Schatztruhe und dickes uraltes Märchenbuch spielten die tragenden Rollen.

Begrüßt wurden die Schüler also von einer Märchenoma. Dann mussten sie alle durch den magischen silbernen Reif steigen, um ins Märchenland zu kommen. Das geht aber natürlich nur, solange wie die Klangschale zu hören ist. Danach schließt sich das Tor wieder.

Im Märchenland entdeckten sie die Schatztruhe, in der das uralte Märchenbuch lag: alte Schrift, eingeklebte Bilder und sehr benutzt.

Sie machten es sich bei Kerzen in ihren Decken bequem und hörten "Hänsel und Gretel".

Die methodische Besprechung danach verlief wirklich konzentriert. Sie hatten es geschafft, sich auf den Inhalt einzulasssen und konnten auch die ersten Seiten Bettelheim erklären. Prima! Nach den Ferien geht es weiter, dann zerpflücken wir die Geschichte noch ein bisschen.

2
Dez
2009

Elternsprechtag

Es gibt ja so Eltern und so Eltern.
Meistens sind sie sehr nett, bemüht, möchten Infos und Beruhigung. Es gibt aber auch die anderen: mit forderndem Gesichtsausdruck und aggressiver Körperhaltung unterstreichen sie ihre Erwartung der Unterwürfigkeit des Lehrers, Rechtfertigung für eine verpatzte Note und/oder die Versicherung, sich sofort zu melden wenn es irgendein Problem mit der volljährigen!!! Tochter gibt. Heute habe ich mal wieder eine Handynummer erhalten, an die ich mich zu wenden habe. Na klar, das werde ich sofort tun wenn das arme Mädel mal die Hausaufgaben nicht hat. Vermutlich leidet sie besonders unter der Herrschaft dieses alles kontrollierenden Vaters. Hoffentlich zieht sie bald die Konsequenz und nabelt sich ab. Stark genug ist sie.

Zum Glück waren die anderen Eltern an diesem Abend sehr konstruktiv. Dass der Beruf der Erzieherin ein bisschen mehr ist als nur mit Kindern zu spielen muss man im ersten Jahr öfters erzählen. Natürlich machen sich alle Sorgen, ob der Sprössling die Ausbildung schafft und was sie dafür tun können. Das reicht von Nachhilfe bis zur abendlichen Hausaufgabenkontrolle, die da geplant werden.
Mein Job besteht also auch darin, den Eltern zu erklären, dass die "Kinder" nun doch bald volljährig und damit schon groß sind, um selbst Verantwortung zu übernehmen.
Diejenigen, die zu solchen Abenden kommen sind eh die engagierten, die sich kümmern und deren Kinder die wenigsten Schwierigkeiten haben oder schon daran arbeiten.
Die die man gerne sehen würde kommen nicht, interessieren sich nicht.

So, und nach diesen 13 Stunden IN der Schule geht es nun weiter mit der Vorbereitung des morgigen Unterrichts.

26
Nov
2009

Unterrichtsbesuch

Ich hasse es.

Mein letzter war vor fast 4 Jahren. Und es macht mich immer noch so nervös wie damals. Dabei geht es gar nicht drum, dass ich bewertet werde. Die Note spielt nicht sooo eine große Rolle solange es mindestens ausreichend ist.
Aber irgendwas kann immer schief gehen. Sich vor dem Schulleiter zu blamieren wäre einfach zu doof.

Es ist -natürlich- nichts schief gegangen. Es wurde eine gute Stunde, gut geplant, trotz Bronchitis konzentriert und gut gehalten. Nicht perfekt, das würde auch nicht zu mir passen, aber ich bin zufrieden.
Die Schüler waren ein bisschen übermotiviert - das find ich immer soooo nett! Haben sich aber zum Glück nicht zu sehr anstecken lassen.
Nach 3 von mir angeleiteten und gemeinsam reflektierten Spielen gingen sie in begleitete Gruppenarbeit mit Arbeitsblättern, um die Spiele zu analysieren.
Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Präsentiert werden sie aber erst in der nächsten Stunde.

Noch ein Besuch nächste Woche, dann hab ich es hoffentlich für längere Zeit hinter mir.

Insgesamt aber eine wieder aufrüttelnde Erfahrung: meine Schüler müssen solche Situationen zweimal im Jahr durchleben, sind wesentlich unsicherer und unerfahrener. Es hängt von den Noten viel ab und sie sind auf eine gute Vorbereitung angewiesen.
Die Raterei, was der Lehrer nun diesmal "sehen" will ist extrem belastend und führt zu unnötigen Blockaden.
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