Schule und SozPäd

20
Mai
2010

der positive Blick

Bei teacher habe ich einen Beitrag zu einem Thema gesehen, das ich genau so sehe und das sich auf angehende anleitende und begleitende Personen - also Lehrer :-) in Kindergärten übertragen lässt.

Das Trimmen des Blickes auf das Negative passiert auch in den Kindergärten. Meine Schüler sehen in Filmen, in denen Kinder gezeigt werden, nicht zuerst die Entdeckerfreude und das Engagement des Kindes. Bei offener Fragestellungen kommen Antworten wie "Der kann ja noch gar nicht..." "Das Kind bricht zu schnell ab" "Da war ein Sprachfehler". Es dauert immer einige Zeit, bis der Blick der Schüler sich verändert und die Stärken der Kinder gesehen werden. Manche schaffen das noch nicht in 3 Jahren.

Ich beschreibe in der Eingangsklasse immer zuerst selbst das beobachtete Kind. Dabei merken die Schüler schnell Begeisterung und Anerkennung in meiner Stimme. Das überträgt sich zum Glück ganz schnell. Wenn ich frage, formuliere ich direkt "Was kann das Kind schon?" "Was leistet das Kind?" "Wo liegt das starke Interesse des Kindes?" Dann erarbeiten wir, was man dem Kind anbieten kann, um das Interesse auf zu greifen.
Und dann kommt später die Frage nach dem Entwicklungsbedarf und nach den Themen, die man anbietet, um Lücken zu füllen, um schwächere Bereiche zu stärken.

Leider schauen wir in der Ausbildung natürlich auch immer wieder auf die negativen Punkte bei den Schülern. Korrekturen von Arbeiten und Bewertungsbesuche in der Praxis zeigen Schwachstellen. Da kommt's auf die Kunst des Lehrers an, diese Punkte als "offene Flecken" zu beschreiben, die geschlossen werden können.

23
Apr
2010

Jobangebot: Lehrer an Fachschule für Sozialpädagogik / Sozialwissenschaftlichem Gymnasium

.

Suchen DiplompädagogInnen mit Berufserfahrung im sozialen Bereich, bevorzugt vorherige Ausbildung zur ErzieherIn oder DiplompädagogIn.

Bedingungen:
hohe Wertschätzung von jungen Menschen,
Freude am ganzheitlichen Fördern und Bilden junger Erwachsener,
Engagement auch über das normale Unterrichtspensum hinaus,
Kreativität im Umgang mit mangelhaften Alltagsbedingungen,
positive, optimistische Lebenshaltung,
solide fachliche Ausbildung und praktische Erfahrungen

Bewerben Sie sich bitte jetzt!

fehlende Schulplätze an Beruflichen Gymnasien

In Baden-Württemberg fehlen eine Menge Schulplätze an Beruflichen Gymnasien.

Ja, es fehlt an diesen Plätzen, v.a am sozialwissenschaftlichen Gymnasium.

Aber:

Wenn ich mir vorstelle, wir würden eine zusätzliche Klasse im Sozialwissenschaftlichen Gym bekommen - wir hätten wir massive Probleme: in allen Beruflichen Schule, so auch bei uns, fehlen qualifizierte und v.a. kompetente Lehrer. Der Unterricht wird jetzt schon nur noch über Quereinsteiger mit zweifelhaften Kompetenzen abgedeckt. Die Schulleiter kommen in die Lage, sich gegenseitig die besten Leute abwerben zu müssen.

Zweitens: wo soll die Klasse hin? Jetzt schon haben wir eine Unterversorgung an Räumen, keine Gruppen-Arbeitsräume, keine Lehrer-Arbeitsräume, keine Erholungsorte für die Freistunden für Lehrer und Schüler, unmögliche stressige Stundenpläne.

Ja, vor allem am Sozialwissenschaftliche Gym brauchen wir mehr Plätze.
Aber vorher müssen die Bedingungen geschaffen werden! Schüler und Lehrer mit solch schlechten Bedingungen zu belasten ist fahrlässig. Wer wundert sich da noch über Burn out und Frühpensionierung bei Lehrern und über Stress-Symptome, Schulfluchtverhalten und Unverbindlichkeit bei Schülern???

Ach ja: Lehrer sein ist doch so einfach, entspannend und ertragreich ... warum gibt es so wenig (gute!) Bewerber???

16
Apr
2010

Hörspielstart

Nachdem 4 Schüler mit mir eine Fortbildung gemacht hatten begann diese Woche die Aktion "Hörspielproduktion".
Zunächst wurden Gruppen gebildet. Nach den Klassenstreitereien der letzten Woche DIE Gelegenheit, um Vorurteile abzubauen und positive gemeinsame Erlebnisse zu schaffen. Vorgabe war also: die Grüppchen mussten gemixt werden. Hat super geklappt und wurde selbständig geregelt.

Alle 4 Fobi-Teilnehmer gestalteten den Einstieg und die erste Information für die Klasse. Die Technik demonstrierten sie schon mit der Beteiligung von 4 Mitschülern, leiteten souverän an und übertrugen ihre Freude an der Arbeit auf alle anderen.
Ich kam aus dem Grinsen nicht heraus. Die Klasse war sehr konzentriert und gespannt.

Weiter ging es mit einem Infoblatt zur Gestaltung der Rollen und des Textes.
Und dann trafen sie sich in den Kleingruppen, um eine Geschichte zu erfinden und die Rollen zu charakterisieren. In jeder Gruppe gibt es einen Fortbildungsteilnehmer, der die Infos weitergibt.

Die Technik auf unseren Laptops ist installiert - und läuft! Uns fehlen 2 gute Micros, aber das lässt sich nicht ändern.
Dienstag geht es ans Fertigstellen des Regieplanes, am Mittwoch habe ich 4 Stunden von einem Kollegen geblockt, um konzentriert und ungestört aufzunehmen.

Für mich ist dieses Arbeiten sehr motivierend. Man sieht die Begeisterung der Schüler und den täglichen Lernzuwachs. Strahlende Augen und sprühende Ideen.

Und endlich kann ich mal projektorientiert arbeiten. Das geht bei unserer Schulorga sonst leider fast nie.

28
Mrz
2010

Medienfortbildung 2. Teil: Hörspiel

Beim letzten Besuch im Medienzentrum haben wir ein Bilderbuch verfilmt.

Diesmal stand die Produktion eines Hörspiels auf dem Plan.
Und da ich so begeistert von dem Fortbildner war sollten jetzt auch gleich Schüler profitieren.
Der Plan: Aus jeder der Parallelklassen ein paar Teilnehmer, die das Gelernte dann im Unterricht den anderen vermitteln können. Da diese Schüler in die Jugendarbeit wollen ist dies eine perfekte Chance, zu üben.

Ich fuhr also mit 7 Schülern zum Medienzentrum.

Begrüßt wurden wir wieder motivierend mit Kaffee und Brezeln. Wirklich toll, nach 8 Stunden Unterricht und mit leichten Ermüdungserscheinungen so umsorgt zu werden. Die Schüler genossen es sichtlich. Die Technik war vorbereitet, die Begrüßung herzlich, die Atmosphäre sehr entspannt.

Nach einer kurzen technischen Einleitung sprachen 3 Schüler ein Testbeispiel ein. Dabei zeigten sich Möglichkeiten, Schwierigkeiten und die Wirkung der unterschiedlichen Stimmen. Noch einige Erläuterunge, wie man diese Stimmen bearbeiten, Musik ergänzen und Effekte einsetzen kann, Infos zu Themen wie Speichern, Mikrobenutzung, Verkabelung, eingesetzter Technik - ein Rundumpaket in 30 Minuten.
Dazu gab es schon methodische Hinweise zum eigenen Weitergeben.

Dann ging es ans Ausprobieren. 3 Gruppen wurden eingeteilt, die Technik erkundet. Nach anfänglichem "Wir machen erstmal Pause" einer kreativen Phase entschieden wir uns in unserer Gruppe, ein mitgebrachtes Stück zu sprechen. Ganz schön schwierig, wenn nur einer das Stück kennt.

Lernerfolg: wenn ich meine Figur und deren Text nicht kenne kann ich sie nicht überzeugend sprechen - und das hört man sofort.
Wichtig war auch, dass die Schüler bemerkten, wie stark man die Stimme verändern muss, damit sie individuell klingt. Ein Team aus 4 Frauen hat da schon zu tun, damit die Unterschiede zu hören sind.
Zum Glück gibt es ja die Technik, mit der man im Nachhinein alle Stimmen, zum Beispiel über die Frequenz, verändern kann.
Komplett eingesprochen wurde dann noch ein Stück aus dem Kinderprogramm. Das klang schon richtig klasse. Unterlegt mit Geräuschen aus einer Hörspieldatei, ergänzt mit Titelmusik am Anfang und Ende war das Ergebnis jetzt schon hörenswert. Effektive Arbeitszeit bis hierher: ca. 1,5 Std. inklusive viel Gelächter, Staunen, Begeisterung, Kaffee und Versprecher.

Lerneffekte bei den Schülern:
- Ich kann das!
- Stimme verstellen ist witzig
- Sich über die Stimme auszudrücken ist sehr persönlich, da müssen manche sich überwinden, laut oder "albern" zu sprechen
- Welche Knöpfe muss ich drücken?
- Das klingt ganz verrückt
- Wie verschiebe ich die Tonspuren, damit es passt?
- Wie passe ich Lautstärke, Frequenzen, Ein- und Ausblenden, usw. an?
- Wann machen wir das in der Klasse und wie?
- Geschichten spinnen und Charaktere überlegen
- wie erklär ich's den anderen in der Klasse?

Zum Schluss haben wir uns die entstandenen Hörspiele angehört, besprochen, technische Themen geklärt und alles gespeichert.
Nach Hause nehmen konnten wir wieder eine CD mit Programmen, Hörspieltexten, Anleitung zur Weitergabe, die Präsentation, über die wir die Theorie selbst vermittelt bekamen.

Mir hat es wieder sehr gefallen, einem echten Medienpäda zuzuschauen und viel für meinen Unterricht abzugucken.
Die Schüler aus einer ganz anderen Perspektive zu erleben und selbst einfach nur Gruppenmitglied zu sein - und auch als solches wahrgenommen zu werden mag ich. Meine Schüler sind alle an der Grenze zum Erwachsenen oder sind es schon, da kann ich in meiner Rolle schon mal springen.

Nach den Osterferien geht es los, erstmal mit dem Schreiben einer Hörspiel-Geschichte, die PC sind schon vorbereitet, alle Programme aufgespielt.

23
Mrz
2010

Kleine Klasse frisst sich nicht mehr auf...

... haben meine Schüler beschlossen. Sie schaffen es, miteinander achtsam umzugehen, die Stimmung ist sehr kooperativ. Vielleicht kriegen sie ja jetzt die Kurve?
Durch gemischte Arbeitsgruppen und starke gemeinsame Erfahrungen -die Klassiker eben- versuche ich, das zu unterstützen.
Das Kommunikationsverhalten heute war schon mal vorbildlich.

17
Mrz
2010

Kleine Klasse frisst sich auf...

... ist der Titel, den jemand aus der Klasse dem Streit gegeben hat, der grad läuft.

Es sind nur 13 Schülerinnen und ein Schüler, aber die schaffen es, sich gegenseitig völlig verrückt zu machen. Dabei mögen sie sich - so grundsätzlich. Nur die Unterschiedlichkeit der Arbeitsweisse können sie nicht akzeptieren und wollen Ihre eigene aktiv durchsetzen. Auch, wenn sie den jeweiligen Rest der Klasse damit völlig blockieren und am Arbeiten hindern.

Nach einem Konfliktgespräch gestern bin ich sehr gespannt, ob sie schaffen, die guten Vorsätze umzusetzen. Das Gespräch war richtig ergreifend. Der Respekt voreinander ist gewachsen. Nun kommt der Alltag mit persönlichem Stress, Klassenarbeiten, Unterricht...
Hoffentlich bleibt die Achtsamkeit, die entstanden war.

Hat jemand Tipps?

12
Mrz
2010

Fortbildung Bilderbuch verfilmen

Da hatte ich schon gedacht "Och ne, nach 3 sooo langen Tagen und Konferenzen nun auch noch nach dem Unterricht eine Fobi..."

Und dann war das richtig gut.
Angeboten war im Medienzentrum das Verarbeiten eines Bilderbuches als ppt. Technisch unkompliziert, aufgebaut mit audicity und einem Fotoprogramm, hat es von Anfang an Spaß gemacht.
Entscheidend war die klare zielgerichtete Anleitung des Trainers, der uns sehr souverän, witzig und entspannt durch die Hürden der Klicks gelenkt hat.

Zuerst musste man sich für ein Buch entscheiden. Das war schon schwierig. Ich mag Astrid Lindgren sehr und wählte Tomte Tummetott.
Dann scannten wir die Bilder ein, bearbeiteten sie, stellten sie frei, fügten sie in die ppt ein.
Dabei lernten wir, Schrift wegzustempeln ;-) Rahmen einzufügen, Details zu schneiden, Farben und Kontraste zu verändern.

Der nächste Schritt war die Stimme. Ich habe ein paar Anläufe gebraucht bis ich halbwegs zufrieden war: Lautstärke, Vibration, Frequenz, Klangfarbe und noch etw 120 andere Effekte konnten ausprobiert werden.
Die Texte musste ich einige Male aufsprechen, um heruszufinden, was ich haben möchte und wie ich meine Stimme einsetzen kann.
Dazu das Schneiden der Tonspuren: Hüsteln, Atem, Pausen löschen,
Tonspuren verknüpfen, trennen, erneuern, Hintergrundmusik einfügen.
Da kann man auch Stunden verbringen...

Dann kam die Tonspur zu den Bildern in die ppt und das Spielen ging weiter:
die Einblenddauer, das Einsetzen der Stimme, der Bildwechsel, usw. mussten gewählt werden.

Am Ende stand eine Präsentation mit vielen lustigen Stellen, an deren Produktion ich mich erinnere und an denen ich "dann mal noch was machen müsste".

Fazit der Veranstaltung:
- viel viel gelernt
- viel viel Spaß gehabt
- ein engagiertes Team im bisher unbekannten Medienzentrum einer Kleinstadt und einen sehr interessant unterrichtenden Trainer kennen gelernt
- einige Schritte näher ran an die Technik getraut
- 1: 1 umsetzbaren Inhalt erfahren
- komplettes Material erhalten, um die Inhalte weiter zu geben
- Kontakte geknüpft, erste Termine vereinbart, weitere 2 Fobis für meine Schüler angebahnt

Die nächsten Themen werden sein
"Selbst erfundenes Märchen in Bilder umsetzen"
"Hörspiel entwickeln und aufnehmen"
"Fotoroman erstellen"
"Trickfilm aus Duplo-Männchen erstellen"
Mal sehen, wo die Prioritäten meiner Klasse liegen. Es geht v.a. darum, dass sie eine Methode lernen, die man in der Jugendarbeit einsetzen kann. Die Geschichten müssen von ihnen ja auch selbst geschrieben sein, damit sie sie öffentlich verwenden können.
Die technische Anwendung der Programme sollte für 18jährige eher Alltag sein, da sehe ich gar keine Schwierigkeiten.

Mir hat's schon mal viel Spaß gemacht.

4
Mrz
2010

Schablonen im Kindergarten

Unsere Schüler gehen einmal in der Woche in einen Kindergarten, um dort die Praxis kennen zu lernen und zu üben. Im Moment laufen die Bewerbungen für die Stellen ab September.
Rückmeldung an die Schülerin aus einer Einrichtung: "Wir nehmen keinen mehr aus ihrer Schule. Sie meckern immer wenn wir mit Schablonen arbeiten. Dabei lernen die Kinder dabei so viel wenn wir ihnen die Kopien geben und sie sie ausfüllen oder ausschneiden. Außerdem steht im Orientierungsplan nicht, dass man das nicht machen soll."

Ja, ne, is klar. Da steht auch nicht drin, dass man Kinder nicht in die Mikrowelle zum Trocknen packen soll...

So richtig böse bin ich nicht, dass dort keiner mehr von uns ausgebildet werden soll...

21
Jan
2010

Sozialwissenschaftliches Gymnasium

Wir kriegen eins.

Noch weiß keiner wie es geht aber die Werbung läuft: 6 Termine an Realschulen.
Spannende Fragen auf die wir auch noch nicht immer die Antworten wissen, intensives Studium von Lehrplänen, Prüfungsvorschriften, Aufnahmeverordnung, Bewerbungsverfahren (zentral beim RP), ... Es gibt viel zu lernen. Es wird unser erstes Gymnasium.
Die Schüler werden 32 - 34 Stunden Unterricht haben, davon 6 Stunden im Profilfach Sozialwissenschaften.

Jetzt versuche ich schon mal, den soz-wiss. Lehrplan auf's erste Jahr zu verteilen, ein sinnvolles Lehrbuch zu finden und nebenbei noch meinen normalen Unterricht hin zu kriegen.
Spannend wird das schon. Ganz andere Unterrichtsmethoden als bisher, fast komplett neue Inhalte, die ich mir erst noch erarbeiten muss, ein deutlich höheres Niveau und das Ziel Studierfähigkeit. Dafür müssen Methoden gelernt werden und die nötigen Mittel bereit stehen: freier Internetzugang und eine gute Bibliothek.
Am Ende stehen Zentralabitur und Präsentationsprüfungen.

Ich freu mich drauf.
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